Leserstimme Alexander GĂśtze

von Alexander GĂśtze

Nach unserem P50-Titel in 79OKTAN Ausgabe 1/2019 erreichten uns mehrere handgeschriebene Briefe unseres Lesers Alexander GÜtze aus Eberswalde, der uns obendrein mehrere Fotos mitschickte. Einen kleinen Ausschnitt aus diesen netten Zuschriften mÜchten wir Ihnen, liebe Leser, auf diesen Seiten gern zugänglich machen. Das 79OKTAN-Kollektiv.
Das Fahrzeug, welches ich hier vorstellen mĂśchte, war „unser Trabant“ – der erste PKW meiner Eltern, erworben am 15. Januar 1963. Die Fahrgestellnummer lautete 63 80001 – es war der erste Trabant P60 Camping des Jahres 1963. Obwohl schon ein 600er, war an der HecktĂźr nur der Schriftzug „Trabant“ vorhanden. Er war auch noch lackiert wie ein P50/2: Pastellgrau/Rohrgelb.

Von Januar 1963 bis Ende 1967 erlebte unsere Familie mit diesem Auto herrliche ThĂźringen-Urlaube sowie unvergessene AusflĂźge in die wald- und seenreiche Gegend um Eberswalde.
trabant-p60-camping-steht-am-straßenrand-auf-kopfsteinpflaster
Das Auto wurde durch seinerzeit käuflichen Zierat und ZubehÜr veredelt. Schweren Herzens gab unser Vater das Fahrzeug, welches gerade einmal 19.000 km auf dem Tacho hatte, Anfang 1968 an das Amt fßr Materialreserve ab. Seitdem ich denken konnte, gehÜrte der P60 als Familienmitglied dazu und ich war sehr traurig, als er verkauft wurde. Nur mßhsam konnte ich mich an seine Nachfolger gewÜhnen.
orange-lackierter-trabant-p60-camping-auf-anhänger
Der nachfolgende Besitzer nutzte den Wagen bis 1976, der dritte Besitzer von 1976 bis 1990. Er ließ ihn orange/braun umlackieren und ersetzte den Motor durch ein 26PS-Modell. Da ich von 1968 bis 1990 immer an dem Auto „dran blieb“, nervte ich den dritten Besitzer solange, bis er mir den Trabant am 16. Dezember 1990 verkaufte. Am selben Tag wurde mein jĂźngster Sohn geboren, der dann beim Verkauf des Fahrzeuges im August 1993 als kleines Kind wieder mit dabei war.
Dieser Wagen war Träger meiner schönsten Kindheitserlebnisse. Zu diesen kindlichen Freuden gehörte, daß ich den Trabant gemeinsam mit meinem Vater aus der 500 m entfernten Garage holte, wann immer das möglich war.
Neben KinderbĂźchern wie „Fix und Fax“ gehĂśrte die 1962er Betriebsanleitung des Trabant zu meiner Lieblingsliteratur. Auf einer Seite war die RĂśntgendarstellung des Kombi abgebildet. Mit einem gelben Buntstift habe ich diese „verschĂśnert“ – nach dem großen rohrgelben Vorbild.