Erhard Werner zum 90. Geburtstag
Vater der Simson Schwalbe 90 Jahre
Erhard Werner wurde am 27. November 1932 in Suhl als Sohn eines Systemmachers, der als Meister im Lehrenbau von Simson arbeitete, geboren. Seine Mutter war, wie damals oft üblich, Hausfrau. Nach dem Ende seiner Schulzeit erlernte er im damaligen SAG-Werk Simson ab 1948 den Beruf eines Werkzeugmachers. Auf Grund der Vorbildung in der väterlichen heimischen Werkstatt und seiner sehr guten Leistungen in der Betriebsschule konnte er seine Lehre bereits nach einem Jahr vorfristig 1949 abschließen, anschließend war er im Werkzeugbau des Werkes tätig. 1951 wurde er an die damalige Ingenieurschule llmenau zum Studium delegiert. Nach seinem erfolgreichen Abschluß arbeitete der junge Ingenieur vom 15. Juli 1954 an im VEB Simson Suhl zunächst im Werkzeugbau, jedoch schon bald der Fahrzeugentwicklung. Wie nur wenige andere hat Erhard Werner die Entwicklung seines Betriebes und seiner 50cm³-Simson-Fahrzeuge in verschiedenen Positionen mitbestimmt. Nach dem frühen Tod Lothar Plarres, des Entwicklungsleiters des ersten Mopeds SR1, verantwortete Erhard Werner bereits die die Entwicklung des SR2, bei dessen Serieneinführung 1957 er noch nicht mal 25 Jahre alt war.

An der Entwicklung des ersten Simon-Rollers KR 50 (1958) war er neben Georg Schübel führend beteiligt. Gemeinsam mit Ewald Dähn, Georg Schübel und Karl-Heinz Walther wurde Erhard Werner 1964 einer der „Väter“ des Kleinrollers KR 51 Schwalbe und der anderen Typen der legendären Vogelserie. Ab 1968 war er Leiter der Fahrzeugkonstruktion, unter seiner Federführung folgten die Baureihen S 50, S 51 und S 53. Als Themenleiter hat er den Entwicklungsauftrag des neuen Rollers SR 50/80 realisiert, als Sonderbeauftragter des Generaldirektors war er gleichzeitig für die gesamte Serienüberleitung (1986) verantwortlich. Bis Ende 1991 war er bei Simson als Leiter der Konstruktion tätig., bevor er in den Vorruhestand geschickt wurde.

Sein Ausscheiden aus dem Betrieb, dessen Ende damals vorprogrammiert war, bedeutete aber nicht das Ende seines Engagements für die Weltmarke Simson. Bereits 1982 hatte er sein erstes Ratgeberbuch „Ich fahre ein Kleinkraftrad“ bei Transpress veröffentlicht, ab 1995 gab er weitere Bücher über Simson-Fahrzeuge im MZA-Verlag heraus. Erhard Werner ist ein viel gefragter Unterstützer von Simson-Clubs und Fahrzeugmuseen, Juror bei Wettbewerben, Teilnehmer an Fachveranstaltungen und kompetenter Gast in Gesprächsrunden. Das Fahrzeugmuseum Suhl und dessen Förderverein, dessen Ehrenmitglied er nun ist, unterstützt er als Berater und bei Veranstaltungen tatkräftig. An seinem 90. Geburtstag konnte er sich in das Goldene Buch seiner Heimatstadt Suhl eintragen.