Internationales Trabantfahrertreffen in Zwickau

20. ITT in Zwickau bei tropischen Temperaturen erfolgreich zu Ende gegangen

Während der Preßvorgang, also die heiße Phase, bei der Herstellung des Duroplast-Kunstoffes für den Trabant 6 Minuten beträgt, so dauerte sie beim diesjährigen 20. Internationalen Trabantfahrertreffen drei Tage. Bei tropischen Temperaturen wurde alles das umgesetzt, was der Veranstalter August Horch Museum und seine Partner Intertrab e.V. und MC Zwickau seit Monaten liebevoll vorbereiteten: Werksführungen über’s ehemalige Produktionsgelände wechselten sich mit Fachvorträgen ab, während draußen auf der Bühne ehemalige Rallyefahrer oder auch der inzwischen 94-jährige letzte lebende „Vater des Trabant“, Dr. Werner Reichelt, interviewt wurden und Gespräche zum Thema Tuning stattfanden.
Foto: © André Flieger
Der Moderator Nils Weigel begrüßte die sieben Nationen unter den 600 Teilnehmern hin und wieder pathetisch durch Erklingenlassen der jeweiligen Nationalhymnen, Kinder tummelten sich zwischen Hüpfburg, Karussell, Bastelstand oder Feuerwehr und sorgten für reichlich Eis-Absatz.
Heinz Band auf dem ITT © August Horch Museum
Währenddessen schwitzte eine Fachjury bei der stundenlangen Bewertung sich vorstellender Trabis in 9 Kategorien, deren feierliche Siegerehrung den Samstag Abend einläutete. Im Anschluss sorgte die Heinz-Band aus Glauchau für ausgelassene Stimmung bis in den Morgen.
Mathias Regina, Sieger der Kategorie „Trabant 1.1“ © August Horch Museum
Nach einem gemütlichen Frühstück und dem Empfang vorbereiteter Snacktüten für z.T. lange Heimfahrten formierte sich ein harter Kern von 55 Trabis zur legendären Trabi-Live-Parade und gaben Zwickau für eine Stunde sein Gesicht aus den 1980ern zurück.

Die Veranstalter bedanken sich bei allen, die trotz heißestem Wochenende des Jahres das ITT zu dem gemacht haben, was es war: gemütlich, entspannt und authentisch.
Aufstellung zur Trabi-Live-Parade in der Audistraße © August Horch Museum
Natürlich wären mehr Fahrzeuge und mehr Besucher wünschenswert gewesen. Doch die tropische Hitze und gleich ein halbes Dutzend Oldtimerveranstaltungen im Umkreis bis 150 km kosteten vermutlich doch den einen oder anderen Teilnehmer. Daß im Bewertungsareal kein einziger Trabant 601 aus dem Bauzeitraum 1964 bis 1969 auftauchte, war aber tatsächlich einmalig und auch sehr schade. Da geht mehr, da ist noch Luft nach oben und da appellieren wir an alle Trabantfahrer, beim nächsten Internationalen Trabantfahrertreffen in Zwickau wieder mit dabei zu sein. Authentischer als auf dem Gelände der früheren Endmontage des VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, Werk 2 (vormals Audi) geht es wirklich nicht!
Schwerpunkt im Bewertungsgelände am Audi-Bau bildeten Trabant 601 aus den späten achtziger Jahren. Foto: Sebastian Mai