Enthüllung der Gedenktafel "Steile Wand"
Wenn eine Strecke nur 248 Meter lang ist, schreit sie nicht automatisch nach einer Gedenktafel. Auch noch nicht unbedingt, wenn sie eine Steigung von 12% aufweist. Und Kopfsteinpflaster ist schon mal gar keine Gedenktafel wert. Zumindest noch nicht. Wenn aber all das berühmt und berüchtigt wurde, weil sich über diese steile Strecke in Meerane viele Jahrzehnte lang Radrennfahrer gequält, gelitten und gefeiert haben, dann ist das einer Gedenktafel durchaus würdig. Und nun war es am 16. August soweit.
Die Straße, mit diesem so strapaziösen, spektakulären und publikumswirksamen Teilabschnitt diverser Radrundfahrten, wurde 1960 zur 13. Internationalen Friedensfahrt in „An der Steilen Wand“ umbenannt. Quasi als Vorgeschmack auf die Ehrung, die nun 63 Jahre später folgte. Ein Wahrzeichen Meeranes und eine Kultstätte des Radrennsports ist sie ohnehin schon lange, und nun bekam sie also auch noch einen weithin sichtbaren und sehr informativen „Ausweis“ dafür.
Die mittlerweile 92-jährige DDR-Radsportlegende Täve Schur enthüllte die Gedenktafel vor 200 Zuschauern und verlieh in seiner kleinen Rede und mit seinen bewegenden Erinnerungen an diesen Ort der Ehrung der „Steilen Wand“ die verdiente sporthistorische Relevanz.