Krupp des Ostens - Das Fahrzeugwerk Hunger aus Frankenberg
Aus einer kleinen Schmiede in Frankenberg baut Walter Hunger nach dem Zweiten Weltkrieg binnen eines Jahrzehnts nicht nur den wohl größten Privatbetrieb der DDR auf, sondern zugleich das Kompetenzzentrum für Hydraulik im Fahrzeugbau Ostdeutschlands. Hunger ist nicht nur dominierender Hersteller für Kipper, sondern auch wichtigster Anbieter für Tieflade-Anhänger, Sattelauflieger und Spezialfahrzeugbau. Neben Aufbauten für Horch und später Sachsenring, das Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ Werdau und andere IFA-Betriebe wie Robur, Waltershausen, Ludwigsfelde und Baumaschinen aus Brandenburg ist er ein wichtiger Exportbetrieb, vornehmlich fürs westliche Ausland.
Genauso spektakulär wie sein kometenhafter Aufstieg ist seine Flucht 1958 aus der DDR, die für viel „Wind“ öst- und westlich des Eisernen Vorhangs sorgt. In Lohr am Main neu begonnen, ist die Hunger-Gruppe heute weltweit führend im Bau schwerer Hydraulikanlagen.
Erstmals wird in vorliegender Publikation mit bislang nahezu unveröffentlichtem Material die komplette Unternehmensgeschichte der Firma Hunger als auch des von ihm verlassenen Betriebes aufgezeichnet. Als VEB Fahrzeughydraulik Frankenberg zehrt das in der DDR enteignete Werk noch nahezu ein Jahrzehnt vom Geiste seines Gründers, ehe seine Produkte in den Karl-Marx-Städter Barkas-Werken untergehen.
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