MZ Export – MZ Motorräder in aller Welt
Neue Sonderausstellung ab 1. Mai 2025 im Motorradmuseum Schloss Augustusburg
Vom kleinen Zschopau rund um den Globus. MZ (Motorradwerk Zschopau) exportierte
seine Motorräder von 1950 – 1990 in über 120 Länder und wurde so zu einem der größten
Motorradhersteller der Welt. Die neue Sonderausstellung „MZ Export: MZ Motorräder in
aller Welt“ zeigt ab 1. Mai 2025 im Motorradmuseum Schloss Augustusburg mit sieben
ausgewählten Exponaten die unvergleichliche Erfolgsgeschichte der sächsischen Marke.
„Die Sonderschau zeigt wieder auf, welchen Schatz wir in der Sammlung von Schloss
Augustusburg beherbergen. Daher ist es wichtig, immer wieder Ausstellungen mit
Exponaten aus unserem Depot zu präsentieren, um dieses wertvolle Kulturgut nicht nur
zu bewahren, sondern auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“ blickt Patrizia Meyn,
Geschäftsführerin der A/S/L Schlossbetriebe gGmbH voraus.

Dass die Motorräder von MZ äußerst erfolgreich in der DDR verkauft wurden, steht außer
Frage. Doch ab 1950 exportierte der ostdeutsche Motorradhersteller von Zschopau aus
in über 120 Länder auf der ganzen Welt. Trotz begrenzter Ressourcen und den
Herausforderungen des Kalten Krieges konnte MZ mit seinen innovativen
Zweitaktmotoren, die durch ihre Zuverlässigkeit, Effizienz und einfache Wartung
überzeugten, internationale Bedeutung erlangen. Dazu trugen auch die Erfolge auf den
internationalen Motorsportveranstaltungen bei. Zu Hochzeiten wurden bis zu 75 % der
Motorräder für den Export produziert, denn dieser spielte eine zentrale Rolle in der DDR
Wirtschaft. MZ-Motorräder wurden nicht nur gegen Devisen verkauft, sondern auch im
Tauschhandel eingesetzt, etwa gegen Rohstoffe oder Konsumgüter.



Die größten Importeure waren die Nachbarländer der DDR im sozialistischen
Wirtschaftsgebiet, darunter Ungarn (198.125 Motorräder), Polen (180.509 Motorräder)
oder Jugoslawien (64.551 Motorräder). Aber auch weitere Länder in Westeuropa wie die
BRD (21.873 Motorräder), Großbritannien (45.490 Motorräder) oder Frankreich (25.131
Motorräder) importierten beachtliche Stückzahlen. Über Europa hinaus waren vor allem
Kuba (15.337 Motorräder), China (19.211 Motorräder) oder Ägypten (58.535 Stück)
Hauptabsatzmärkte. Der Irak (122.984 Motorräder) importierte die MZ-Motorräder
sowohl für den zivilen Gebrauch als auch für Behörden wie Polizei und Militär. Besonders
in Ländern Afrikas, Asiens und Südamerikas genossen die Motorräder Kultstatus. In Kuba
ist die ETZ immer noch ein häufiger Anblick.
Um in den Ländern als Exporteur Fuß zu fassen, nutzte MZ die in den Ländern
bestehenden Botschaften, diplomatischen Beziehungen oder Wirtschaftsbeziehungen
durch technisch kommerzielle Büros. Es wurde untersucht, was der jeweilige Markt bot,
um im Anschluss auf privatwirtschaftlicher Basis Vertreter für MZ zu begeistern.




Entsprechend den jeweiligen Standards und Zulassungsbestimmungen wurden die
Motorräder angepasst, um die Marktanforderungen zu erfüllen. Modelle wie ES 150, ETZ
250 oder TS 125 wurden zu Bestsellern und trugen dazu bei, MZ zu einem der größten
Motorradhersteller der Welt zu machen.
Die beiden Highlights der Sonderschau im Motorradmuseum sind zum einen die MZ RT
125/2, mit der eine Geschichte verbunden ist, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Sie
tauchte als Garagenfund 2022 in Chicago auf, obwohl nach offizieller Exportstatistik nie
ein solches Motorrad in die USA exportiert wurde. Zum anderen die MZ TS 250 (1974),
welche eine akribisch von den Schlossbetrieben nachgebaute Replik, basierend auf den
Vorlagen des Originals ist. Für den amerikanischen Markt wurde die englische „Lucas“
Beleuchtungsanlage mit verchromtem Scheinwerfer verbaut sowie der kleine Tank der
125er Baureihe.

ab 01. Mai 2025
Öffnungszeiten:
April-Oktober: täglich 10 Uhr Öffnung, letzter Einlass 17 Uhr
November-März: täglich 10 Uhr Öffnung, letzter Einlass 16 Uhr
Die Museen schließen eine Stunde nach dem letzten Eintritt.
Eintritt Motorradmuseum inkl. Sonderschau:
10 € Erwachsene / 8 € ermäßigt / 25 € Familien
