Bergrennen Arnsgereuth

Könnte man die damaligen Teilnehmer noch fragen, wären sie sicher erstaunt und erfreut, dass für ihr Rennen vor 102 Jahren nun ein Gedenkstein in Anwesenheit vom Saalfelds Bürgermeister Dr. Steffen Kania enthüllt wurde. Der Stein prangt stolz in Steingrau und Stahlsilber im thüringischen Arnsgereuth und erinnert an jenen 18. September 1921, als der ADAC Thüringen das 1. Bergrennen als sogenannte Doppelwertungsfahrt mit 23 Motorrädern und 13 Automobilen austrug.

Warum es dann doch anders gewertet wurde und ausgerechnet der damals kurz vor seinem Nobelpreis stehende Albert Einstein für einen pointierten Kommentar der Tageskuriosität herhalten musste, hat Dr. Göran Cialla in seiner kleinen Festrede noch einmal hervorgehoben. Der Initiator des „Gabelbach-Rennen Ilmenau“ setzte schon mit seinen Einführungsworten den richtigen Ton für diesen Tag: „Normalerweise errichtet man Gedenksteine für ernste Themen, die sich zwangsläufig aus der Geschichte Deutschlands ergeben. Heute jedoch gibt es genügend Grund, um mit Freude und einem Strahlen im Gesicht über die Hintergründe dieses Gedenksteines zu sprechen!“

Die kleine Tafel am Gedenkstein erinnert an die kurze Karriere dieser Rennstrecke und so auch an die Erfolge der Arnstädter Automobilfirma „Ley“, die seit 1947 nicht mehr existiert.

Aber was hatte ein Einstein mit einem Gedenkstein zu tun? Nun, seinerzeit wurde durch die offiziellen Zeitnehmer versäumt, die Uhren zu synchronisieren, sodass die Ankunftszeit der Fahrer im Ziel vor ihrer Startzeit lag. Was ein anwesender Doktor der Philosophie so kommentierte: „Meine Damen und Herren, was wir soeben erlebt haben, ist nichts mehr und nichts weniger als eine ungeheuerliche Bestätigung und Bereicherung der Relativitätstheorie des Professors Einstein über Raum und Zeit.“ Und wie zur Bestätigung dieser „Theorie“ lachten die damaligen Anwesenden ebenso wie die heutigen über diesen Kommentar und das vorangegangene Ereignis.