Die coolste Rallye der Welt

Die coolste Rallye der Welt

16 Tage – 7.500 Kilometer - 9 Länder. Es ist wieder soweit. Die Rallye „Baltic Sea Circle“ fordert Mensch und Maschine.

Gemeinsam erkämpfen sich dieses Jahr 120 Teilnehmer durch schneebedeckte Wälder, über schroffe Gipfel und entlang majestätischer Fjorde eine Route voller Abenteuer bis zum Nordkap. Ihr Weg führt sie in 16 Etappen von Hamburg über die Lofoten bis ans Nordkap und von dort durch Lappland und die baltischen Staaten wieder nach Deutschland. Diese moderne arktische Expedition mutet mehr wie ein Abenteuer denn eine Rallye an. Zugelassen sind alle Autos, Zweiräder und Nutzfahrzeuge, die mindestens zehn Jahre alt sind.

Unter den zahlreichen Teilnehmern macht sich auch die „Lada-Gang“ mit Edgar und Angela im Lada Samara, Claudius und Sandra im Lada 2102 sowie Enrico und Sandra im Lada 111 auf ins Abenteuer. Sie haben bereits andere Rallyes bestritten und wollen sich nun auch in diesem Winter gegenseitig auf dem Weg zum Nordkap unterstützen.

Zu Beginn werden den Startern Roadbooks voller Etappenvorschläge, freiwilligen Aufgaben, Challenges, Spaß und Abenteuer ausgehändigt. Gefragt sind hier vor allem Kreativität und Improvisation. Dabei geht es nicht um Geschwindigkeit. Denn das Motto aller lautet: so viel möglich erleben. Der Sieger mit den meisten Roadbook-Punkten erhält einen Gutschein für eine SAC-Abenteuer-Rallye seiner Wahl.

Zuschauer und Interessierte können die Teams mithilfe des Gruppen-Trackings live online auf ihrem Weg um die Ostsee verfolgen.

Die BSC 2025 ist bereits ausgebucht, doch für 2026 ist der Vorverkauf  bereits gestartet.


Wir begleiten die Ladagang in diesem Bericht auf ihrem Weg zum Nordkap und berichten täglich, wie es ihnen ergeht.

Tag 1

Hamburg --> Osterlen Area

Tag 2

Tag 3

Heute ist es den "Ersatzrussen" gelungen, einen, in freier Wildbahn lebenden, Saab 99 abzuschleppen. Auf dem Autofriedhof von Kyrki Mosse war auch noch der Tourbus von ABBA zu finden.

Tag 4

Heute war Schatzsuche im Labyrinth auf der Halbinsel Kuggören und ein Besuch im Geisterdorf Bogvattnet angesagt. Auf der Weiterfahrt Richtung Vilhelmina haben sie mal unfreiwillig Driften geübt und sind im Schnee gelandet. Rucki zucki waren andere Teams da und haben die Ladagang wieder rausgeschoben. Morgen kommen die Spikesreifen rauf und es wird absichtlich gedriftet.

Tag 5

Für das Eisdriften wurden den Ladas neue Schuhchens aufgezogen und dann ging es ab auf das 60 cm dicke Eis, über vermutlich ziemlich tiefem Wasser. Nach diesem Vergnügen wurde genussvoll eine Büchse Surströming geöffnet und die aktuellen Tachostände dokumentiert, um diese wohlriechende Spezialität im offenen Zustand im Auto 100 km durch Lappland zu transportieren. Wenn es Sommer wäre, würden die Mücken auf Grund des Geruchs tot vom Himmel fallen. 

Tag 6

Die Roadbookaufgabe "Thor finden" entpuppte sich schwieriger, als gedacht. Im Briefverteilzentrum war keiner in der Kundenkartei zu finden, in drei sehr großen Bürogebäuden hatten die zwei in Frage kommenden bereits Feierabend und die auf dem Friedhof waren schon tot. Der Chefkoch im Fischrestaurant stellte sich schließlich als echter Thor heraus. Die drei Autos, zusammen 95 Jahre alt, wurden erfolgreich gegen ein altes Fischerboot getauscht. Claudius, der sonst immer an zweiter Position fahren muss, durfte der Kapitän sein.

Tag 7

Heute verlangte das Roadbook einen Beifahrertausch. An einer benannten Stelle traf man sich zufällig und tauschte fleißig die Selbigen. Nach vielen schönen Gesprächen und einer Wegstrecke von 30 km bekam jeder wieder seine angestammten Beifahrer zurück. Dann ging es auf nach Tromsø. Unterwegs wurde im Tunnel geparkt und am Abend ein Bier auf norwegische Art (20 € für den halben Liter) getrunken.

Tag 8

Diesmal hieß es: sich den Berg mit was auch immer herunterstürzen. Claudius nutzte dafür drei Radkappen seines 2102, Edgar und Angela ihren DDR- Schlitten aus Kindertagen. Am Abend wurde noch Rentier und Fisch bei Tom gegessen, der extra seinen Feierabend um 3 Stunden verschob.

Tag 9

Heute war das Ziel, in die Nähe des Nordkaps zu kommen. Da die Ladagang gut vorangekommen war und das Wetter mitgespielt hat, sind sie gleich hingefahren. Auf dem Weg dorthin trafen sie auch noch ein LKW-Wohnmobil mit dem sich kurzerhand für eine gemeinsame Fahrt zum Baikal verabredet wurde und zwei Franzosen, die früher ebenfalls Lada fuhren.

Tag 10

Auch heute forderten die zwei Roadbookaufgaben die Ladagang. Es sollte ein kühler Beifahrer kreiert werden. Beim Start in Hamburg bekam jedes Team ein Tütchen ausgehändigt, in welchem sich mal eine Möhre und mal ein Stück Kohle befand. Es hieß also: sich passend zusammenfinden und losbauen. Des Weiteren fanden die Meisterschaften im freihändigen Teeeingießen auf Langlaufski statt.

Tag 11

Unendlich lange, gerade und vereiste Straßen in Finnland. Während die Ladagang sich weiter durch den weiten Schnee kämpft, gab es ein Worträtsel, welches die Koordinaten eines Kutters, der an Land steht, ergab. Also rumrätseln, suchen und Beweisfoto machen. Dann ging es ab nach Oulu zum gemeinschaftlichen nächtlichen Eisbaden. Bei den angenehmen Temperaturen, die ein ziemliches Zwicken an den Kniescheiben verursachten, sprang Angela sogar viermal rein. Zwischendurch wurde nach guter finnischer Tradition sauniert. Zu fortgeschrittener Stunde ging es noch mit anderen Teams in einen Pub. Mit von der Partei waren auch das Team der "Fliegende Holländer"- ein Team aus Holland, die ihren Suzuki Jimny einen Salto Mortale haben machen lassen. Den Insassen ist nichts passiert und das Auto trägt seine Blessuren mit Würde und fährt weiter. Beim Lada 111 lösen sich die Karkassen auf und schieben Stahldraht nach außen. Einen abgebrochenen Scheibenwischerhebel hat er auch. Stilecht wurde dies mit einer 8er Nuss und Sekundenkleber repariert.

Tag 12

Die Ladagang übernachtete erneut im Dorell und da noch etwas Zeit blieb, wurde diese für einen Spaziergang durch Tallinn genutzt. Nachmittags ging es weiter nach Raudsilla, wo auch die anderen Teams eintrafen. Am Abend wurde ein weiterer Spaziergang mit Fackeln eingelegt. Die Aufgabe: Eine kleine Fahne im Dunkeln finden. 1500 Menschen schwärmten aus und Angela fand sie schließlich. Jetzt gilt es, sie zu verteidigen.

Tag 13


Tag 14

Die Ladagang traf am Berg der Kreuze ein und konnte dort bei Sonnenaufgang selbst ein Kreuz, stilecht aus zwei Schraubenschlüsseln gefertigt, ablegen. Danach ging es nach Marijampole um dort gegen 15 Uhr mit anderen Teams ein etwas größeres Peacezeichen zu formen. Mit 50 teilnehmenden Teams hat es geklappt. Nach dieser Aufgabe ging es Richtung Danzig. Die nächste Aufgabe bereitete ihnen allerdings ziemlich Kopfzerbrechen. Sie sollten von einem Polski Fiat abgeschleppent werden. Allerdings sind diese selbst in Polen knapp geworden. Die Ladagang erspähte trotzdem einen Blauen und so wurde sich mit Händen, Füßen und Smartphone verständigt, um schließlich die Roadbookaufgabe erfolgreich abzuschließen.

Tag 15

Nach einer ruhigen Nacht auf der Westerplatte, schien morgens die Sonne über der Ostsee. Die Ladagang suchte noch schnell den nächsten Rossmann, um die Beweisfotots ( stolze 300 Stück) auszudrucken und das Roadbook etwas zu füttern. Dann ging es weiter in Richtung Stettin. Die letzte Roadbookaufgabe, den Song "Dancing with myself " von Billy Idol mit einer Volkstanzgruppe aufzuführen, misslang in Danzig. Auch in Gdynia scheiterte die Idee, die Probe eines Musiktheaters zu stürmen, um Tanzpartner zu finden. Dezente Traurigkeit machte sich bei Angela bemerkbar. Da passierte das Wunder. An einer Tankstelle war eine angeheiterte Mädelsgruppe auf Frauentagsfahrt bereit der Ladagang zu helfen und die Roadbookaufgabe zu erfüllen. Es wurde also rumgetanzt und das Beweisvideo gedreht. Jetzt kann es nach Hamburg gehen.
Tag 16
Es ist geschafft! Die Ladagang ist erfolgreich wieder in Hamburg  angekommen. Ihre Ostsee- Umrundung in Zahlen:
8070 km Gesamtfahrstrecke
641,3 l Benzin verbraucht
0,5 l Motoröl nachgefüllt
4 l Scheibenwaschmittel
4 l Benzin für die Standheizung 
sehr viele Fahrstunden
2 Tuareg V10 mussten wegen technischer Probleme aufgeben und mussten verschifft werden
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