Ungarischer Dieselduft über Meiningen

Ungarischer Dieselduft über Meiningen

Am 17.Mai 2025 fand das 8. Internationale Ikarus Bustreffen statt, diesmal in Meinigen. Mirko Peter und seine Mitstreiter vom Freundeskreis Ikarus organisierten es auf dem Betriebsgelände der Meininger Busbetriebe (MBB). Ihrer Einladung waren 50 Besitzer von Bussen aus Budapest und Székesfehérvár gefolgt, sie kamen aus Deutschland, Polen und Ungarn. Ihre Fahrzeuge bildeten  die  ungarische Busproduktion aus vier Jahrzehnten ab. Aus dem Heimatland der Busse wurde ein seltener Ikarus E95.70 Militärbus in Tarnfarbe und mit Tarnanlage erstmals in Deutschland präsentiert.

Viele Busfreunde aus Ungarn hatten den Weg nach Meiningen angetreten, unter anderem auch ein ehemaliger Ikarus-Ingenieur, der auch heute noch stark mit der Marke verbunden ist. Ein Ikarus 405 Stadtbus war der kleinste Bus mit 7300 mm Gesamtlänge. Ein Ikarus 250 SL vom ehemaligen ungarischen Militär wurde als Vertreter der Super-Luxus-Klasse präsentiert. Die Innenausstattung mit Klimaanlage und Einzel-Drehsesseln war Standard in den 250er SL-Bussen. Der originale Bus von Harry Tisch, Vorsitzender des FDGB in der DDR, war ebenfalls unter den ausgestellten Fahrzeugen, hier konnte man sehen, wie luxuriös damals die Partei- und Staatsführung der DDR reiste. Die am meisten vertretene Busse waren große aus der 200er Baureihe. Publikumsmagneten waren jedoch unangefochten die Typen 55 und 66 mit ihrem markanten Karosseriedesign, insbesondere mit den großen Türen, die den Zugang zu den Heckmotoren ermöglichten. Neben diesen großen Fahrzeugen konnten auch zwei kleinere Ikarus 31/311 besichtigt werden, ebenso Midi-Busse Ikarus-IFA 211. Bemerkenswert ist, dass in den meisten angereisten Ikarus 31/311 und 55/66 Csepel-Motoren für den Antrieb sorgen.

Bei einem bunten Rahmenprogramm um das Thema Bus konnten Gäste das eine oder andere Souvenir erwerben. Dass die ungarische Marke vielen noch allgegenwärtig ist, konnte man an den Besucherzahlen sehen, über 2000 Interessenten fanden den Weg auf das Betriebsgelände. Über den Tag verteilt gab es Sonderfahrten mit verschiedenen Ikarus-Typen. Diese Busse waren immer voll besetzt, wie im Alltag zu DDR-Zeiten. Sicherlich hat der ein oder andere Fahrgast in Erinnerungen geschwelgt. Der Höhepunkt des Tages war die große Ausfahrt der Busse rund um Meiningen. Unter Polizeieskorte gab es keine rote Ampel für die Fahrzeuge. An der gesamten Strecke waren Busspotter unterwegs, um das beste Foto zu bekommen. Der Abend klang bei einem gemeinsamen Abendessen der Ikarus-Freunde aus.

Das 9. Ikarus-Treffen findet im Mai 2026 in Tapolca am Balaton statt.

Text und Fotos: Axel Schmidt

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